Künstler-Statement

Die Wahrnehmung unserer Welt und der Wirklichkeit, in der wir leben, ist geprägt von Denkmustern- und Schablonen. Das ist auch gut so, sonst könnten wir nicht überleben. Aber es reicht nicht. Denn zu jedem Leben gehören Anstöße von außen, Unterbrechungen und Störungen unserer erlernten Wahrnehmung. Gewohntes in Frage zu stellen ist die Voraussetzung dafür, dass wir uns permanent weiter entwickeln können. Die Neugier Neues zu entdecken, setzt die Bereitschaft voraus, Altes aufzugeben.
Meine Skulpturen, die immer für den großen öffentlichen Raum geplant und gedacht sind, sollen solche Störungen sein, „Stolpersteine im Kopf“, die Menschen dazu anstoßen, den Raum, die Wirklichkeit, in der sich gerade befinden, neu wahrzunehmen und Altes neu zu entdecken.
Alle Formen sind reduziert, so einfach wie möglich. Die Materialien sind ebenfalls beschränkt auf Stahl (massiv), Eichenholz und seit neuestem farbiges Kunstharz.
Die menschengemachten Materialien wie Stahl und Kunstharz stehen in allergrößtem Kontrast zum Holz, das natürlich gewachsen ist. Stahl und Holz beeinflussen sich unter Witterungsverhältnissen extrem. Das Eisenoxid des Stahls färbt das Holz schwarz, ebenso wie die Gerbsäure des Holzes den Stahl. Zu Beginn ist der Stahl schwarz und wird durch natürliche Oxidation braun. Das braune Holz wird durch die Witterung silbergrau. Die beiden Materialien tauschen also ihre Oberflächen-Farbe.
Die Dimensionen der Skulpturen sind immer übergroß angelegt, damit kein Auge daran vorbeikommt. Oft sind sie so konstruiert, dass die Verbindung zwischen Holz und Stahl fragil und zerbrechlich wirkt. Die optische Instabilität erzeugt damit eine weitere Unsicherheit und zwingt wie die Übergröße zu einer Auseinandersetzung, an der niemand vorbeikommt.
 


 
Ludwig Maria Vongries
Michaelstraße 40
48329 Havixbeck
0171/3554004
 

Vita

  • 1959 geboren in Dettingen am Main
  • 1979-1986 Studium der Theologie, Philosophie, Germanistik
  • 1986-1991 Beginn der Malerei
  • 1983 Workshop mit Alfred Hrdlicka und Ernst Fuchs im Priesterseminar Würzburg Intensive Arbeit mit dem Maler Robert Höfling, Hammelburg
  • 1986-2022 Erwerbstätigkeit in deutschen Buchverlagen
  • Seit 2012 Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit mit großformatigen Skulpturen
 

Ausstellungen/öffentliche Ankäufe/Mitgliedschaften

  • Einzelausstellungen

2020-2021 Skulpturenweg Raesfeld
2019-2020 Rhodepark Nottuln
2017-2020 Dormitorium, Legden, Asbeck
2017 La Folie, Ostbevern
2016 Park der Benediktinerabtei Gerleve, Billerbeck

  • Gruppenausstellungen

2022 Kunst am Rand, Münster
2022 Heckentheater Kattenvenne, Lienen
2022 Erpho-Kirche, Münster
2021 C.A.R. contemporary art Ruhr, Zeche Zollverein, Essen
2019 Galerie „Alte Weberei“, Rödingen

  • Öffentliche Ankäufe
Legden-Asbeck
Nottuln
Raesfeld

  • Mitgliedschaften:
2022 Mitglied im Welbergener Kreis
2022 Mitglied im Bundesverband bildender Künstler (BBK)

  • Galerie:
Galerie Hovestadt, Nottuln